Mit digitalen Medien durch die Pandemie – sieben Datenbanken für lesen, hören und sehen

Was tun, wenn die Bibliotheken in Coronazeiten geschlossen oder nur begrenzt zugänglich sind? Viele Bibliotheken bieten interessante Alternativen zum gedruckten Buch an. Denn gelesen wird heute nicht mehr nur auf Papier. eBooks, und Online-Datenbanken liegen im Trend. Elektronische Bücher zu nutzen mit eReader, Tablet oder Smartphone hat sich zu einer ernsthaften Konkurrenz für das gedruckte Buch entwickelt. Ist das Buch ein Auslaufmodell? Sicher nicht, aber neue Wege des Lesens, Hörens und Sehens werden für Bibliotheksnutzer/innen attraktiver.

 

eBooks und eLearning im Boom

Anklang finden eBooks vor allem bei Menschen ab Lebensmitte. Die Stadtbibliothek Reutlingen im Verbund mit 34 Bibliotheken in der Region hat mit der eAusleihe Neckar-Alb ein attraktives Angebot. Hier können Leser/innen auf eBooks, eAudios, eMagazine, ePaper und eLearning – sprich elektronische Bücher, Hörbücher, Zeitschriften, Zeitungen und Lernkurse –   zugreifen. Um 20 Prozent ist die Ausleihe im letzten Jahr gestiegen. Kein Wunder, denn selbst wenn Bibliotheken wegen der Pandemie geschlossen bleiben, kann man digitale Medien bequem von zuhause aus nutzen. Ein neues Angebot sind eLearning-Kurse, d.h. Online-Selbstlerner-Kurse. Hier beliebt vor allem die Sprachkurse, Einführungen in EDV- und Social-Media-Themen und Fotografie.
Über 40.000 eMedien können in der eAusleihe Neckar-Alb ausgeliehen werden und laufend kommen neue Titel dazu. Ein Blick auf die Startseite zeigt: Von der aktuellen Zeit-, Spiegel- und Focus-Ausgabe bis hin zum  Bestseller und Krimi ist das Angebot reichhaltig.

“Beliebt sind vor allem Romane, Hörbücher und Zeitschriften“, sagt die Lektorin Alexandra Piper für die eAusleihe Neckar-Alb. „Aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen können aber manche aktuelle Romane und Sachbuch-Bestseller als eBooks erst mit mehrmonatiger Verspätung für die eAusleihe Neckar-Alb gekauft werden. Wir hoffen, dass das Urheberrecht für eBooks entsprechend dem Buch bald angepasst wird und damit einheitliche Konditionen für alle Verlage und Bibliotheken gelten.”

Bibliotheken haben großes Interesse daran, dass diese rechtliche Lücke geschlossen wird. Schließlich haben sie einen wichtigen Informations- und Bildungsauftrag für die Bürger/-innen und wollen nicht, dass Bibliotheksnutzer/innen  von einem Teil des Buchmarktes ausgeschlossen werden.

 

Zeitschriften und Zeitungen lesen auf Smartphone und Tablet

Bild: Pressreader

Auch die Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft ändert sich. Lesen Sie Ihre Tageszeitung als ePaper? Noch nicht? Dann probieren Sie es aus mit den elektronischen Zeitungen und Zeitschriften in der eAusleihe Neckar-Alb oder in der internationalen Online-Pressedatenbank PressReader.  Reutlinger Nachrichten, Washington Post und Vogue sind im Pressreader vertreten. Und mit dem Genios-Presseportal kann man in der deutschsprachigen Presse gezielt nach Themen suchen. Eine weite und vielseitige Informationslandschaft tut sich hier auf.

 

Filme streamen, Musik hören

Geradezu dramatisch verändert sich zurzeit die Filmwelt und die Musikbranche. Vieles ist in Aufruhr, seit weltweit operierende Streaming-Dienste online sind. Langsam aber beharrlich ändert sich unser Freizeitverhalten und der Zugang zu digitalen Unterhaltungsangeboten, auch bei der älteren Generation.

Endlich gibt es Bibliotheksangebote für Musik und Filme. Naxos Music Library bietet Musik zum Streamen, wobei Klassik und Jazz dort Schwerpunkte sind.
Das Potsdamer Startup-Unternehmen Filmwerte GmbH hat eigens für öffentliche Bibliotheken das Portal Filmfriend kreiert, das über 1500 sehenswerte Spielfilme, Kinderfilme und Dokumentationen anbietet. Die Datenbank ist einfach zu bedienen und stellt jede Woche neue Filmtipps vor. Für beide  Angebote gibt es auch intuitiv zu bedienende Apps.

 

Bequem vom Sofa aus

Bild: Brockhaus

Die Stadtbibliothek Reutlingen gibt inzwischen über 15 Prozent ihres Medienetats für eMedien aus. Das sind nicht nur eBooks, sondern auch Online-Wissens-Datenbanken bis hin zu Musik- und Filmstreaming-Angeboten. Gedrucktes bekommt  zunehmend Konkurrenz durch die digitalen Verwandten.
Früher prangte das Lexikon Brockhaus als Schmuckstück des Lesesaals mit 30 Bänden, Goldschnitt und Ledereinband im Regal, heute steht sie schlank und modern als Online-Datenbank auf der Website der Bibliothek und ist nicht nur dort, sondern auch von zuhause aus nutzbar. Ein Vorteil, der den Kund/innen zugutekommt, denn so sind fachlich geprüfte Informationen wie im Brockhaus, der englischsprachigen Enzyklopädie Britannica, Kindlers Literaturlexikon oder den Munzinger Datenbanken rund um die Uhr verfügbar und eine sichere Adresse in Zeiten von Fake News.

 

Wie geht es?

Was man dazu braucht um sich diese vielfältige Welt an digitalen Angeboten zu erschließen?
Nichts weiter als Neugier, einen Internetzugang und einen gültigen Bibliotheksausweis.
Bei der Stadtbibliothek Reutlingen finden Sie alle digitalen Angebote hier.

Doch mal Probleme?

Wir helfen Ihnen.

Mehr erfahren über die Kampagne des Deutschen Bibliotheksverbandes?
#buchistbuch

 

 

Schreibe einen Kommentar